Wo ist denn euer Bett hin? Diese Frage bekommen wir in letzter Zeit öfter gestellt, seitdem mein Verlobter und ich auf dem Boden schlafen. Wir bekommen zu diesem Thema immer viele Fragen von Freunden als auch von Außenstehenden, weshalb ich in diesem Blogpost gerne auf die Vor- und Nachteile eingehen möchte.

Auf dem Boden Schlafen? Das ist nichts für mich! Genau das dachte ich mir selbst, bevor ich es selbst ausprobierte. Ich hatte großen Respekt davor, da ich in der Vergangenheit schon viele Rückenprobleme durch meine Arbeit hatte.

Mein Entschluss auf dem Boden zu schlafen:
Eine Videobloggerin, welche ich selbst verfolge, machte vor einiger Zeit ein Video zu diesem Thema. Sie selber ist sehr minimalistisch und hatte bereits mal eine Zeit auf dem Boden geschlafen und es vermisst. Deshalb hat sie nun Ihr Bett gegen ein Unterbett eingetauscht.

Ich war selber nach diesem Video motiviert, es einfach mal selbst auszuprobieren. Schnell wurde ich online fündig und fand ein dünnes Unterbett aus Schafwolle, welches ich bestellte. (Natürlich kann man auch nach gebrauchten Unterbetten schauen, da man diese problemlos reinigen kann. Leider gab es jedoch zu dieser zeit nichts Gebrauchtes online.) Nach ca. einer Woche kam das Unterbett an und ich probierte es gleich aus.

Die 1. Nacht ohne Matratze

Mein Lebensgefährte war doch erst mal etwas verwundert, als ich das Unterbett neben unserem eigentlichen Bett aufschlug. Ich merkte schnell, dass es nur mit dem Unterbett doch relativ hart beim Liegen ist. Daher entschloss ich, das Unterbett auf einem Teppich zu legen, was bereits deutlich weicher machte.

Das man soweit unten im Zimmer auf dem Boden liegt, war für mich keine große Veränderung, da wir bereits bei unserem Bett nach der Umgestaltung unseres Schlafzimmers die Beine abmontierten, um das Bett direkt auf dem Boden zu stellen.

Jedoch war die erste Nacht aufgrund des doch relativ harten Untergrunds ungewohnt. Zwar war ich bereits immer schon ein Fan von relativ “harten” Matratzen, doch man merkte einen Unterschied.

Unser Schlafzimmer bevor wir auf dem Boden schliefen

Bereits am nächsten Morgen merkte ich allerdings schon positive Aspekte. Dadurch das der Untergrund nicht mehr so extrem weich ist, dreht man sich seltener im Schlaf, was dazu beiträgt, dass der Körper schneller zur Ruhe kommt und ich deutlich schneller einschlafen konnte als sonst.


Generell konnte ich die Nacht gut durchschlafen und ohne Probleme aufstehen. Nun konnte ich mein Unterbett einfach lüften und aufgerollt verstauen. Ich schlief so immer mal wieder auf dem Boden und konnte nach einiger Zeit feststellen, dass meine Befürchtungen, dass mein Rücken Probleme machen würde, sich nicht bestätigten. Ganz im Gegenteil konnte ich sogar feststellen, dass meine üblichen Rückenschmerzen im Lendenwirbelbereich, welche ich regelmäßig hatte, weggingen.



Das Bett kommt raus!

Nach einiger Zeit entschloss ich mich dazu, dass Bett komplett aus dem Schlafzimmer zu entfernen. Also holte ich mein Werkzeug, schraubte das Bett auseinander und brachte es erst mal in den Keller.

Über dem Teppich rollen wir eine Bambusmatte aus. Ein paar Sitzkissen dazu und schon kann man in entspannter Runde einen Tee trinken, Sport machen oder Meditieren.

Plötzlich sah man, wie viel Platz unser Schlafzimmer eigentlich bietet. Dort, wo unser Bett stand, gab es nun einen großen flauschigen Teppich. Ebenso gab es eine Bambusmatte, welche man bei Bedarf über den Teppich legen konnte.

Nun hatten wir also quasi einen kompletten Raum gewonnen, welchen wir tagsüber für andere Dinge nutzen können. Mittlerweile nutzen wir den Raum gerne, um dort entspannt auf der Bambusmatte Tee zu trinken, etwas zu essen, Sport zu treiben oder auch zum Meditieren. 🧘‍♀️
Da der Raum vorher eigentlich nur zum Schlafen genutzt werden konnte, ist es echt ein großer Mehrwert, welchen wir gerne nutzen.

Die ersten Nächte komplett ohne Bett

Schnell spielte sich das “Abendritual” ein. Die Bambusmatte wird aufgerollt, die Unterbetten ausgerollt. Decken und Kissen aus dem Schrank geholt und schon ist das “neue Bett” fertig. Morgens wird das Bett schnell gelüftet und bleibt dadurch gleich auch frisch. Aufgerollt und weggepackt, schon sieht der Raum auch gleich aufgeräumt aus. Mit dem “richtigen” Bett hat dies oftmals nicht funktioniert. Oftmals blieb das Bett den ganzen Tag ungemacht, da man den Raum ja eh nicht nutzen würde. Auch mein Lebensgefährte war schnell davon überzeugt, auf dem Boden zu schlafen, sodass wir uns schlussendlich dazu entschieden, dies fortzuführen.

Das Bett herzurichten oder aufzuräumen dauert eine Minute, sodass man nach einen langen Tag auch schnell ins “Bett” kann.

Das Fazit und die Vorteile

Auch wenn es erstmal schlimm klingt, ist es für uns sehr angenehm auf dem Boden zu schlafen. Sicherlich ist das aber nicht für jeden etwas. Daher kann ich nur raten: Probiert es aus!

Zusammengefasst noch mal die Vorteile, welche wir für uns entdeckt haben:

  • Ein neuer Raum (Dadurch, dass tagsüber kein Bett im Raum steht, hat man einen ganzen weiteren Raum zur Verfügung)
  • ruhigeren Schlaf (Man bewegt sich weniger im Schlaf und wird auch nicht durch die Bewegungen des Partners wach, da diese anders als im Bett nicht stark spürbar sind)
  • Einfache Reinigung (Das ganze Unterbett kann einfach in die Waschmaschine)
  • Man kann sein “Bett” einfach überall hinnehmen und auch innerhalb der Wohnung den Schlafplatz bei Bedarf Wechseln
  • Das morgendliche Aufstehen fällt leichter
  • Keine Staubansammlungen (Wie z. B. bei Betten, welche Abstand zum Boden haben)
  • Man spart Geld (Betten und Matratzen sind erheblich teurer als einfache Unterbetten)

Schläfst du auch auf dem Boden oder hast es vor? Teile doch gerne deine Erfahrungen in den Kommentaren.